Die Würfel sind gefallen: Es bleibt bei Sechsermannschaften

Nach einer vorgeschalteten Debatte unter den Vereinen, die vom STTB mit einer Online Veranstaltung und Diskussionsforen begleitet wurde, haben die Delegierten beim Verbandstag nun entschieden: Im Saarland wird auch nach der nächsten Saison unterhalb der Verbandsoberliga sowohl bei den Herren als auch den Senioren weiter mit Sechsermannschaften nach dem bisherigen System gespielt. Siebzig Prozent der Stimmen entfielen bei den Herren auf die größeren Mannschaften, 13,5% waren für die Änderung zu Vierermannschaften. Für den Senioren war das Abstimmungsergebnis mit 57% zu 20% etwas knapper. Auch beim Verbandstag wurden noch einmal die Argumente dargelegt. Einbindung von Jugendlichen, Mannschaftsgefühl und Teamgeist überzeugten am Ende die Mehrheit, das System nicht zu ändern.

Ob bereits in der Verbandsoberliga (VOL) mit dem Pfälzer Verband mit Vierermannschaften angetreten wird muss nun noch abgewartet werden, bis der PTTV ebenfalls seine Entscheidung getroffen hat. Auch mit dem RTTVR, der die parallele VOL zur Oberliga Südwest betreibt, muss ein einheitlicher Modus abgestimmt werden.

Hintergrund: Der DTTB hat beschlossen ab der kommenden Saison in fast allen Herren Ligen (außer TTBL) mit 4er-Mannschaften im Bundessystem zu spielen. Je nach Spielklasse werden entweder alle Spiele durchgeführt oder nach dem Siegpunkt abgebrochen. Hier könnt ihr die Details nachlesen:
https://www.tischtennis.de/news/neues-spielsystem-fuer-die-obersten-fuenf-ligen-in-der-diskussion.html
Verbänden ist es freigestellt für ihren Zuständigkeitsbereich mit 4er- oder 6er-Mannschaften zu spielen.

Die Online Diskussion ist vorbei, wir hatten zwischen 60 und 70 Teilnehmern. Viele Wortmeldungen, viele gute Argumente. Im Großen und Ganzen war die anwesende Mehrheit für den Verbleib bei den 6er-Mannschaften (75:25). Wir halten die Kommentare der Diskussion hier sichtbar.

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Erik Roskothen

Vizepräsident

10 Gedanken zu „Die Würfel sind gefallen: Es bleibt bei Sechsermannschaften“

  1. Hallo TTF,
    um es vorweg zu sagen, ich bevorzuge die 6er Mannschaften. Hauptgrund ist, dass 4er Mannschaften nicht das Problem des Nachwuchsmangels lösen, sondern es nur kaschieren. Auf wundersame Weise gibt es plötzlich mehr Teams, ohne dass sich die Spielerzahl erhöht. Angesichts der ausgedünnten Nachwuchsligen jedoch kann man, provokant formuliert, in einigen Jahren gleich zu 2er Mannschaften übergehen. Die Abwärtsspirale ist nur zu stoppen, wenn sich die Mehrzahl der Vereine für die Nachwuchsarbeit entscheidet und nicht umgekehrt. Alles andere sind Scheingefechte.

    1. Hallo Herr Klopp.
      Grundsätzlich geben ich Ihnen recht. Die Zukunft der Vereine liegt in der Jugendarbeit. Mich reizt jedoch das 4er System, bei denen alle Spiele gespielt und gewertet werden in sofern das auch die hinteren Bretter all ihre Spiele machen können, nicht wie bislang das sie nur einmal zum Einsatz kommen und zweitens die größere Varianz das auch mit 3 gegen 4 gespielt werden kann. Ich beobachte in den letzten Jahren immer mehr das die Erwachsenen nicht jeden Samstag zum Einsatz kommen wollen. Auch hier wäre e eine größere Varianz möglich. Hinzu kommt hinzu das mit einem Fahrzeug zum S perl gefahren werden kann ( Energie sparen 😁)
      KNUT

  2. Leo Klopp, du sprichst mir aus der Seele!!! Mit einer Umstellung auf 4er Teams ändern wir langfristig gesehen gar nichts! Wir verschieben unsere Probleme einfach nur zeitlich! In 10 Jahren sollen es dann 3er Teams sein, immerhin wird das ja auch ganz oben gespielt lautet dann das Argument!
    Die Verbände und die Vereine sollten sich viel mehr Gedanken machen, wie man die Kids vom TT begeistern kann (Profi-mobil, Aktionswochenenden, Patentraining, gemeinsame Fahrten etc.). Aber so zerstören wir das Mannschaftsgefühl einfach noch mehr und blenden unsere Probleme aus. König Fußball wird sich freuen!
    Und wenn ich mir dieses „neue Spielsystem“ durchlese, kann ich einfach nur mit den Kopf schütteln. Das können unmöglich Leute kreiert haben, die selbst mal Tischtennis gespielt haben.
    Wenn das alles ist, was den Verbänden einfällt, haben wir wirklich ein noch größeres Problem als ich dachte.

    1. In dem Fall ist es ja dem DTTB eingefallen, nicht den Verbänden. Da wurde nur mehrheitlich zugestimmt.
      Wir als Verband machen uns doch einige Gedanken was die Nachwuchsgewinnung angeht, vor Corona wurden mehr als 15 Schulen betreut. Leider nehmen noch nicht so viele Vereine unser Angebot an…

      1. Sandra Bender, die Verbände können nur unterstützend wirken. Aber auch da kann noch mehr passieren. Warum nicht mal zum Beispiel ein TT-Wochenende unter Leitung ehemaliger Profis?
        Die Hauptarbeit muss allerdings selbstverständlich in den Vereinen geleistet werden!
        Wie gesagt, durch eine Umstellung auf 4er-Teams wird absolut nichts besser.
        Welcher Verein mit 4 oder mehr Seniorenteams bevorzugt denn diese Umstellung? In der Oberliga oder höher kann ich es aus Kostengründen noch nachvollziehen, aber weiter unten ist das „gesellige Miteinander“ doch für den Großteil einfach wichtiger.
        Dort wünschen sich doch meist nur Vereine, die jahrelang die Jugendarbeit vernachlässigt haben, jetzt eine Umstellung auf 4er-Teams.
        Wenn in den Vereinen nicht die Bereitschaft zum „Arbeiten“ da ist, ändern wir nichts.
        Uns das springen häufig Kids/junge Erwachsene mit der folgen Begründung ab: „Beim Fußball ist einfach mehr los. Da ist die Stimmung besser.“
        Reduzieren wir jetzt auf 4 Spieker pro Team, fördern wir das noch mehr!

  3. Von meiner Seite ein klares Votum für die Sechsermannschaften.

    Mannschaftlich fühlt sich das besser an, zwei spielen, einer zählt und dann bleiben immerhin noch drei Kollegen übrig, die betreuen oder anfeuern können. Mit Vierermannschaften ist maximal noch einer übrig, falls der nicht gerade mit rauchen, Pipi machen oder telefonieren beschäftigt ist. Deswegen fühlen sich Spiele mit Vierermannschaften oft auch etwas „steril“ an.
    Vierermannschaften würden insbesondere für die großen Vereine auch mehr Hallenkapazitäten bedeuten, die oft nicht zur Verfügung stehen. Gleich viele Spiele aber weniger Spieler in der Halle?
    Für uns würde das bedeuten: statt 4 Mannschaften à 6 dann 6 à 4 plus Damenmannschaften. Dann muss jeden Samstag in mind. zwei getrennten Hallen gespielt werden, ohne dass wir mehr Leute sind. Und mit VOL oder höher etw. sogar eine dritte Halle oder viele Verlegungen.
    Gleiches Bild bei den Senioren: von zwei auf drei Mannschaften, die in der Woche während der Traininsgzeiten spielen.

    Und für die Anreise wird es auch nicht besser. Natürlich könnten vier in einem Auto fahren, aber dann fahren die anderen beiden mit einer anderen Mannschaft woanders hin….
    Und wo ist das tatsächlich der Fall, dass alle noch gemeinsam fahren? Eher Wunschdenken als Realität.
    Einheitliches Spielsystem: auch nicht, mind. schon zwei verschiedene und die TTBL spielt trotzdem mit drei Spielern und wieder anders, das Argument zieht bei mir gar nicht. Und mehr „Zuschauer“ locken wir damit doch auch nicht an, mit wem sollen die sich denn während des Spiels unterhalten, wenn alle Spieler beschäftigt sind?

    Bei rund 160 Sechsermannschaften in den aktuellen Ligen des STTB würde das rechnerisch 80 neue Mannschaften, also 8 komplett neue Ligen bedeuten, wahrscheinlich eher 60 neue Mannschaften, da ja nicht alle aufgeteilt werden.

    Wieder unser Beispiel: Plötzlich müssten gleich zwei (neue) Vierermannschaften in der untersten Liga anfangen, da machen bestimmt nicht alle Spieler mit. Und wo es nur eine Sechersmannschaft gibt, laufen möglicherweise die Spieler davon oder dürfen nur noch Ersatz spielen.

    Den Wechselmarkt wird es sicher ankurbeln…

    Für die Vereine ergeben sich zudem Mehrausgaben: gleiche Anzahl Spieler und mehr Mannschaften bedeuten höhere Mannschaftsmeldegebühren und ggf. mehr Kosten für die Belegung von Hallenzeiten – es sei denn, die Mannschaftsmeldegebühren werden gesenkt, weil ja jetzt weniger Spieler in einer Mannschaft sind. Aber das ist eigentlich nicht drin, schließlich müssen ja Mannschaften verwaltet werden.
    Und verwaltet werden müssen sie auch im Verein: mehr Mannschaftsführer, mehr Spielverlegungen, noch mehr Organisation…..

    Einen Vorteil sehe ich in den Vierermannschaften, sofern alle Spiele ausgetragen werden: alle Spieler können planen, wie oft sie drankommen. Das ist attraktiver für die Spieler auf hinteren Plätzen.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Entscheidung ausfallen wird.

  4. Hallo, nach einer Umfrage unter den Spielern des TTC Berus hat sich klar herausgestellt, dass wir die 6er Mannschaften bevorzugen. Einige Spieler haben schon angekündigt nicht in 4er Mannschaften spielen zu wollen. Teamgeist, Kameradschaft alles steht dann auf dem Prüfstand. Nachwuchsspieler bekommen kaum noch Einsatzchancen im aktiven Bereich. Durch die ganzen Reformen der letzten Jahre haben wir unseren Sport nicht attraktiver gestaltet. Diskussionen gab es bei der Änderung von 21 auf 11, der Einführung des 40 mm Balles und der Umstellung auf den Plastikball. Wir brauchen keine Pandemie um uns den Tischtennissport kaputt zu rationalisieren. Durch immer unverständlichere Reformen schaffen wir das selbst.

  5. Hallo, bei der Online-Diskussion heute gab es ja einige Vereine, die befürchten, dass ihnen durch Corona Spieler verloren gehen, und die deshalb dafür plädieren, auf Vierer-Mannschaften umzustellen. Während der Diskussion schien mir das nachvollziehbar. Im Nachhinein denke ich aber, dass das kein Argument sein kann. Was nutzt es diesen Vereinen, wenn ab der Saison 22/23 mit Vierer-Mannschaften gespielt wird, wenn sie schon für 21/22 keine Mannschaft melden können?

  6. Hallo,
    wir als kleiner Verein mit nur einer Aktivenmannschaft plädieren für 6er-Mannschaften. Andernfalls würde unser Kreis, mit dem wir extrem viel Spaß an und neben der Platte haben, weiter reduziert werden. Ein Gedanke, der mich traurig macht. Eine Umstellung reduziert gerade bei den kleineren Vereinen die Zahl der aktiven Spieler noch weiter – geht also am Ziel vorbei. Und unser Sport lebt auch davon, sich mal mit dem Gegner austauschen zu können – was abseits der Spiele bei 4er-Mannschaten fast nicht mehr möglich ist, da fast alle im Einsatz sind. Alle anderen Argumente wurden schon angeführt.

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